So gelingt der Abschied in der Kita ohne Tränen und Kummer

Papa verabschiedet sich von Tochter und Sohn

Morgens, halb 9 in der Kita: Auf dem Flur sieht man traurige Gesichter, unsichere Eltern und ein paar Tränchen der kleinsten Bewohner. Der Grund dafür ist die tägliche Verabschiedung der Eltern vom Kind, wenn diese die Kleinen in der Kita abgeben. Dieses Prozedere ist derzeit, wenn die Einrichtungen nach den Ferien wieder öffnen, in vielen Krippen, Kindergärten und Kitas zu beobachten.

Hier reagieren die Kinder, insbesondere in der Anfangszeit und in der Gewöhnungsphase an den Kindergarten mit Tränen, Kummer und manchmal auch Wut. Doch was sollen die Eltern in solch einer Situation tun? Das Kind wieder mit nach Hause nehmen, oder einfach mit einem mulmigen Gefühl zur Arbeit fahren?
Wir haben hierzu mit einem Erzieher gesprochen und geben die passenden Antworten.

Ermutige dein Kind und entscheide dich konsequent für eine Linie

In solchen Situationen ist es wichtig, das Kind zu ermutigen und diesem klar darzulegen, dass man den Abschiedsschmerz versteht, die Zeit im Kindergarten aber ohne Mama und Papa verbracht werden muss.

Vor allen Dingen wenn es um die ersten Tage in einer neuen Einrichtung geht, sollten Mama oder Papa erst einmal mit dabei sein. Das Beschnuppern der neuen Räumlichkeiten und zukünftigen Freunde sollte zusammen mit einem Elternteil geschehen und das auch nur für wenige Stunden. Gewöhne dein Kind langsam an die neue Situation und gebe ihm zu Beginn einen Anker, wenn es mit den anderen Kindern nicht klappt. Dabei solltest du den Grad der Aktivität stetig zurückfahren und beispielsweise jeden Tag weniger im Kindergarten sein. Die meisten Einrichtungen haben aber auch eigene, bewährte Vorgehensweisen zur Eingewöhnung. Die Erzieherinnen werden dir schon genau sagen was und wie am besten getan werden kann.

Lass das Kind Vertrauen aufbauen und erkläre ihm die Situation

Ist die erste Kennlernphase dann abgeschlossen und das Kind hat beim Abschied dennoch Tränen in den Augen, heißt es Vertrauen aufzubauen und die Lage möglichst sachlich und einfühlsam zu klären. Hat das Kind bereits Freunde oder eine Bezugsperson in der Kita bzw. im Kindergarten, können die Eltern diese hinzu ziehen und den Kleinen so in vertraute Hände geben.

Fehlen diese Personen zu Beginn der Kindergartenzeit, reicht eine klare Ansprache, die dem Kindergartenkind Mut macht. Wie wäre es beispielsweise, wenn man dem Sprössling erklärt auf welcher Zahl der große Zeiger der Uhr stehen muss bis man zurückkommt? Oder man gibt man dem Kind einen treuen Begleiter an die Hand: Das liebste Kuscheltier eignet sich hier hervorragend, ebenso wie ein beliebtes Spielzeug oder ein Foto der Eltern. So reduziert sich die Angst des Kindes, dass die Eltern unter Umständen nicht mehr kommen und der Abschied fällt deutlich leichter.

Manchmal ist nicht nur der Abschied selbst an dem Kummer in der Kita schuld. Wenn große Ereignisse, beispielsweise die Geburt eines neuen Geschwisterkindes, der Verlust eines Angehörigen oder ein Streit zwischen den Eltern vorgefallen sind, kann auch dies ausschlaggebend für schlechte Stimmung sein.

Es empfiehlt sich, auf das Kind und seine Sorgen einzugehen, die Lage zu beschwichtigen und dem kleinen neuen Mut zuzusprechen. Frage aktiv nach was dein Kind stört oder warum es so traurig ist. So kannst du deutlich besser reagieren.

Unser Tipp: das Kind sollte in jedem Fall im Kindergarten oder der Kita bleiben, auch wenn Mama ein bisschen früher kommt, um es abzuholen.