Während Dein Baby kurz nach der Geburt das bereits produzierte Kolostrum trinkt, muss Dein Körper für die weitere Nahrung erst noch sorgen. Mit dem Milcheinschuss, der etwa zwei Tage nach der Geburt stattfindet, beginnt Dein Körper mit der Produktion der Übergangsmilch. Lässt der Milcheinschuss auf sich warten und dauert es länger als vier Tage, bis sich etwas tut, bitte Deine Hebamme um Hilfe. Sie wird beurteilen können, ob ein Zufüttern notwendig ist, oder ob Du weiterhin geduldig bleiben solltest. Ungeduld zählt zu den häufigsten Problemfaktoren während der frühen Stillzeit. Frischgebackene Mütter haben Angst, ihr Baby müsse Hunger leiden oder sei unzufrieden mit der produzierten Milch. Fakt ist jedoch, dass sich Dein Körper in der Regel sicher auf das Stillen einstellen kann. Den Milcheinschuss kannst Du hierzu fördern, indem Du Dich an einige Tipps und Tricks hältst.

Wie der Milcheinschuss zu erkennen ist

Möglicherweise hast Du Bedenken, den Milcheinschuss nicht zu bemerken oder gar zu verpassen. Diese Angst beschäftigt viele Mütter kurz nach der Geburt, wird jedoch spätestens mit dem tatsächlichen Milcheinschuss verschwinden. Diese besonderen Veränderungen an Deinem Körper wirst Du mit Sicherheit bemerken. Symptome des Milcheinschusses sind:

  • Ein Schweregefühl in der Brust
  • Prallere und größere Brüste
  • Die Adern auf Deinen Brüsten schimmern leicht durch die oberen Hautschichten.
  • Gelegentlich läuft Milch aus Deinen Brustwarzen.
  • Die Brüste sind empfindlich gegenüber Berührungen und fühlen sich warm an.

Bemerkst Du diese Symptome an Dir, solltest Du Dein Baby besonders häufig anlegen. So spielt sich der Vorgang des Stillens möglichst schnell ein und die Milchproduktion findet ein geregeltes Niveau. Das Stillen wird von Müttern während des Milcheinschusses als angenehm und entlastend empfunden. Das Druckgefühl in den Brüsten verschwindet oft schon kurz nach dem ersten Saugen. Die Zeit des Milcheinschusses ist durchaus schwierig. Manchmal wirst Du möglicherweise aufgeben wollen, denn das Anlegen und Stillen erweist sich als unerwartet kompliziert. Die Hebammen auf Station und auch Deine betreuende Hebamme Zuhause werden Dich jedoch immer wieder ermutigen.

Vergiss nicht: Es kann zwischen einem und zwei Monaten dauern, bis das Stillen problemlos funktioniert.

Wenn der Milcheinschuss auf sich warten lässt

Es kann vorkommen, dass zwei oder gar drei Tage nach der Geburt noch keine Veränderung an Deinen Brüsten zu entdecken ist. Der Milcheinschuss will einfach nicht kommen. Du solltest an dieser Stelle nicht den Mut verlieren und Dein Baby besonders häufig anlegen. Das Saugen an Deinen Brustwarzen ist das optimale Signal für Deinen Körper, mehr Milch zu produzieren. Je häufiger Du Dein Kind nach der Geburt anlegst und je intensiver Du es saugen lässt, desto eher kannst Du den Milcheinschuss beobachten.

Tipp: Frage im Krankenhaus nach Stilleinlagen für die Zeit des Milcheinschusses. So verhinderst Du Flecken oder gar durchnässte Oberteile. Auch später werden Stilleinlagen zu sicheren Begleitern werden.

Ein Kaiserschnitt kann ebenfalls ein Grund für einen verspäteten Milcheinschuss sein. Da Dein Körper nicht aus natürlichem Impuls die Geburt einleiten konnte, ist auch das nachfolgende Prozedere ein wenig kompliziert. Mit einer kompetenten Hebamme wirst Du durch konsequentes Üben und Anlegen den Milchspendereflex Deines Körpers auslösen können. Der Kaiserschnitt ist also keineswegs das Aus für eine erfüllende Stillzeit.

Fehler, die Du während des Milcheinschusses vermeiden solltest

Die Art des Anlegens ist entscheidend dafür, welche Reize Dein Körper empfangen kann. Für das Einsetzen des Milcheinschusses ist es jedoch wichtig, dass Du Dein Baby richtig anlegst. So kann es kräftig saugen und der Milchspendereflex wird ausgelöst. Das Anlegen ist für ungeübte Mütter jedoch nicht so einfach. Hebammen im Krankenhaus und auch zuhause können Dir jedoch dabei behilflich sein. Solltest Du größere Schwierigkeiten bemerken, kannst Du den Rat einer Stillberaterin in Anspruch nehmen.

Ungeduld ist ebenfalls ein häufiger Fehler in der Zeit vor dem Milcheinschuss. Frauen, die um das Sättigungsgefühl ihres Babys bangen, füttern häufig früh zu. Durch die Flaschennahrung und den fremden Sauger kann sich Dein Baby jedoch schlecht auf Deine Brust einstellen. Lass Dir und Deinem Baby also Zeit. Es wird auch in den Tagen vor dem Milcheinschuss ausreichend versorgt.

Feste Stillpläne, bei denen beispielsweise alle drei Stunden angelegt wird, sind heutzutage überholt. Es gilt, lieber nach Bedarf zu stillen. Immer wenn Dein Baby aus Hunger schreit oder quengelt, lege es ruhig an. Das kann phasenweise alle 15 Minuten sein, ist jedoch vollkommen normal. Du „verwöhnst“ Dein Baby hiermit nicht und der Stillrhythmus pendelt sich von ganz alleine ein.

Tipp: Du kannst mit einem einfachen Trick feststellen, ob Dein Baby hungrig ist. Knicke den Zeigefinger ab und halte den Fingerknöchel an die Lippen Deines Babys. Ist es hungrig, wird es den Kopf auf der Suche nach der Brustwarze schnell hin und her bewegen und die Lippen „o“-förmig öffnen.

Wie der Milcheinschuss vermieden werden kann

Gibt es Gründe, aus denen Du nicht stillen möchtest, so kannst Du den Milcheinschuss verhindern. Dies ist sowohl auf natürlichem Wege als auch mit Medikamenten möglich. Viele Frauen bevorzugen den natürlichen Weg, da die Medikamente durchaus heftige Nebenwirkungen haben können. Alle diese Präparate sind sogenannte Ergotamine und können im Ernstfall zu Herzproblemen und Krämpfen führen. Auch wenn das Risiko gering ist, solltest Du es in Deine Überlegungen einbeziehen. Bevor Du Dich für die Abstilltabletten entscheidest, lohnt sich eine Information über den natürlichen Weg allemal.

Der Milcheinschuss kann durch das natürliche Abstillen nicht verhindert werden. Auch wenn Du Dich gegen das Stillen entschieden hast, wirst Du in diesem Fall möglicherweise den Milcheinschuss erleben. Du kannst den Vorgang des Abstillens jedoch beschleunigen, indem Du Salbeitee trinkst und Dein Baby nicht anlegst. Dein Körper wird dann allmählich die Milchproduktion einstellen und der Milcheinschuss fällt gering aus.

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