Unter der Fruchtbarkeit, welche auch unter dem Fachbegriff Fertilität bekannt ist, versteht man die Fähigkeit Nachkommen zu erzeugen.

Die Definition

Die Fertilität kommt grundsätzlich bei allen Organismen vor, die auf teilweise unterschiedliche Art und Weise in der Lage sind dafür zu sorgen, dass Nachwuchs erschaffen wird. Beim Menschen gibt es dabei eine ganze Reihe von Faktoren, die sich sowohl positiv aber vor allen Dingen auch negativ auf die Fruchtbarkeit beim Mann und bei der Frau auswirken können.

Die aktuelle Situation in Bezug auf die Fertilität

Schaut man sich die gesamte Situation rund um die Themen Fruchtbarkeit und auch Geburtenrate in Deutschland einmal genauer an, dann stellt man sehr schnell fest, dass es doch eine ganze Reihe von Problemen in diesen Bereichen gibt. Diese Problematiken können hierbei im Extremfall dazu führen, dass die Geburtenrate in der Zukunft noch stärker abnimmt. Dies würde dann wiederum zu einer noch dramatischeren Veränderung der Alterspyramide führen, denn auch in der heutigen Zeit ist es schon so, dass die Bevölkerung in Deutschland zum einen immer weiter abnimmt und das die Gesellschaft immer mehr überaltert, was zu einem entscheidenden Teil auch damit zusammenhängt, dass immer weniger Kinder auf die Welt kommen.

Der Rückgang der Geburtenrate hat mehrere Gründe

Schaut man sich die Geburtenrate einmal genauer an, so gibt es durchaus unterschiedliche Gründe, die dazu führen, dass es immer weniger Neugeborene in der Gesellschaft gibt. Im Folgenden gehen wir daher auf einige der Hauptgründe dieses Rückganges ein. Dies Hauptursachen liegen in folgenden Bereichen:

  • Der Kinderwunsch reift immer später
  • Die Fruchtbarkeit bei der Frau
  • Fertilitätsprobleme beim Mann

Der Kinderwunsch muss immer länger warten

Gerade in der heutigen Zeit ist die Lebensplanung eine andere als noch vor einigen Jahrzehnten. Denn in der damaligen Zeit war die klassische Rollenverteilung noch eine ganz andere. Damals war es noch so, dass es das Ziel der Frau war, oder vielmehr sein sollte und musste, möglichst frühzeitig zumindest ein Kind oder noch besser mehrere Kinder auf die Welt zu bringen. Dadurch war die Rolle der Frau ganz klar so definiert, dass die Frau möglichst früh Mutter werden sollte. Eine berufliche Karriere war nicht angedacht für die Frau und die Hauptaufgabe stellte sich so dar, dass sie sich um das Aufziehen der Kinder kümmern sollte. In der heutigen Zeit hat sich dieses Bild dramatisch verändert, weil mittlerweile auch die Frauen viel mehr wert auf eine berufliche Karriere legen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass besonders bei den Frauen der Wunsch nach einem Kind immer später Gestalt annimmt. Dies hat wiederum zur Folge, dass es durch die abnehmende Fertilität sowohl bei der Frau aber auch bei den Männern zu Problemen beim Kinderwunsch kommen kann. Denn gerade in jungen Jahren ist die Fruchtbarkeit beim Menschen noch besonders stark ausgeprägt. Dies liegt wahrscheinlich nicht zuletzt daran, dass zumindest bei der Frau ein relativ schmales Zeitfenster vorgegeben ist, in dem die Fruchtbarkeit beim weiblichen Geschlecht vorhanden ist.

Die Fruchtbarkeit bei der Frau

Bei den Frauen spricht man entweder von der Fertilität oder aber auch sehr häufig von der Gebärfähigkeit. Dabei ist die Gebärfähigkeit bei der Frau natürlich ein ganz entscheidendes Kriterium, wenn es darum geht, Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Denn beim Mann besteht zumindest von den natürlichen Rahmenbedingungen durchaus eine Zeugungsfähigkeit bis in das hohe Alter hinein. Bei der Frau ist die Fertilität sehr stark vom Alter abhängig, und zwar in der Form, dass die Frau einfach nur bis etwa zur Mitte des Lebenszyklus im gebärfähigen Alter ist. Dies ist zunächst eine ganz gravierende Einschränkung bei der menschlichen Fortpflanzung. Allerdings scheint es so zu sein, dass sich diese fruchtbare Phase des Lebens bei der Frau besonders in den letzten Jahrzehnten doch nach und nach verlängert. Dies könnte zumindest dafür sprechen, dass die Frau in der Zukunft durchaus in der Lage sein könnte auch noch im hohen Alter Kinder auf die Welt zu bringen. Dafür sprechen würde zum Beispiel auch ein Vergleich mit unseren nächsten Vorfahren den Menschenaffen. Denn hier sind die Weibchen durchaus bis zum Ende ihres Lebens gebärfähig. Dies kann man zum Beispiel sehr gut an den Schimpansen erkennen. Bei diesen Menschenaffen gibt es durchaus nicht wenige weibliche Exemplare, die bereits im Alter von gut 40 Jahren versterben und auf der anderen Seite bringen andere Weibchen noch mit gut fünfzig Jahren Nachwuchs auf die Welt.

Die Fertilität beim Mann

Bei der männlichen Fertilität spricht man auch von der sogenannten Zeugungsfähigkeit. Hierbei sieht die Natur beim Mann einen komplett anderen zeitlichen Ablauf vor. Denn auf der einen Seite beginnt die Zeugungsfähigkeit bei den Männern, wie übrigens auch die Gebärfähigkeit bei den Frauen, im Laufe der Pubertät. Dies hat zur Folge, dass der Mensch, egal ob Mann oder Frau sich erst einmal im Leben zurechtfinden kann, ehe auch die Natur den Menschen reif genug für eine eventuelle Fortpflanzung hält. Allerdings gibt es grundsätzlich beim Mann kaum Einschränkungen bezüglich der Fertilität auch im hohen Alter. Zwar ist es auch bei den Männern so, dass die Fruchtbarkeit etwa zur Mitte des Lebens am höchsten ist und danach mit zunehmenden Alter etwas abnimmt. Aber die Männer bleiben durchaus bis ins hohe Alter in der Lage Nachwuchs zu zeugen. Dies liegt höchstwahrscheinlich daran, dass im Laufe der Evolution der männliche Part sowohl bei den Tieren als auch bei den Urmenschen vor allen Dingen in der Lage sein musste die Fortpflanzung bis ins hohe Alter zu garantieren. Dabei war es nicht erforderlich, dass sich die Männer um die langjährige „Aufzucht“ des Nachwuchses kümmern mussten. Daher ist es vor allen Dingen bei den Tieren nicht unüblich, dass sich ältere männliche Tiere junge und besonders gebärfähige Weibchen aussuchen, um für weiteren Nachwuchs zu sorgen. Bei den Menschen ist diese Vorgehensweise bei älteren Männern übrigens auch heute teilweise noch zu beobachten.

Umwelteinflüsse können sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken

Im bisherigen Verlauf dieses Artikels haben wir hauptsächlich über die von der Natur vorgegebenen Möglichkeiten rund um das Thema der Fruchtbarkeit bei Mann und Frau gesprochen. Allerdings gibt es gerade in der heutigen Zeit immer mehr Einflüsse von außen, die sich teilweise positiv auf die Fertilität auswirken können, aber leider immer häufiger die Fruchtbarkeit beim Menschen negativ beeinflussen.

So kann man die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen

Heute gibt es durchaus eine ganze Reihe von Möglichkeiten, mit denen man die Fertilität positiv beeinflussen kann. Dabei sollte man jedoch immer dazwischen unterscheiden, was wirklich sinnvolle Maßnahmen sein können und was mit etwas Menschenverstand betrachtet wahrscheinlich eher unseriöse Möglichkeiten zur Steigerung der Fruchtbarkeit sind. Durch die Vielzahl der Paare, die Probleme bei der Zeugung von Nachwuchs haben ist nämlich ein Markt entstanden, der versucht mit dieser Problematik Geld zu verdienen. Dabei sollte man aber zwischen seriösen Anbietern unterscheiden, die zum Beispiel eine künstliche Befruchtung innerhalb strenger gesetzlicher Regeln anbieten. Auf der anderen Seite gibt es reichlich Leute, die versuchen mit Produkten und Angeboten Geld zu verdienen, die bei einer wissenschaftlichen Untersuchung keinerlei positive Wirkung in Bezug auf die Fruchtbarkeit bei Mann oder Frau erkennen lassen.

Eine positive Wirkung auf die Fruchtbarkeit lässt sich übrigens sowohl beim Mann als auch bei der Frau durch einen möglichst gesunden Lebensstil erreichen. Dies bedeutet, dass man sich gesund ernähren sollte und somit dem Körper eine ausgewogene Kost mit möglichst vielen Vitaminen und Nährstoffen anbieten sollte. Darüber hinaus kann sich auch der Verzicht auf Giftstoffe wie Nikotin und Alkohol positiv auf die Fertilität auswirken. Aber auch ausreichender Schlaf und der vernünftige Umgang mit dem täglichen Stress des Alltages können sich durchaus positiv auswirken.

Das kann sich alles negativ auf die Fertilität auswirken

Leider gibt es gerade in der heutigen modernen Zeit vor allen Dingen eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Einflüssen, die sich negativ auf die Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen auswirken können. Hierzu gehören vor allen Dingen Umwelteinflüsse und auch Krankheiten. Dabei gibt es einige Faktoren, die sich inzwischen auch wissenschaftlich bewiesen auf die Fruchtbarkeit auswirken. So ist zum Beispiel das Rauchen ein Faktor, der sich sehr negativ auf die Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen auswirkt. So hat man etwa in mehreren Studien festgestellt, dass Frauen, die starke Raucherinnen sind, weitaus weniger häufig schwanger werden als Frauen, die nicht rauchen. Aber auch einige andere Giftstoffe, die in der heutigen industrialisierten Welt bei der Produktion von Produkten eingesetzt werden, stehen hierbei sehr stark im Verdacht, wenn es darum geht, negative Einflussfaktoren auf die Fruchtbarkeit zu finden.

Ein Resümee zum Thema Fertilität

Grundsätzlich gibt die Natur beim Menschen einen gewissen Rahmen vor, wenn es rund um das Thema der Fortpflanzung geht. Denn besonders bei der Frau ist die Fruchtbarkeit auf einen bestimmten Abschnitt des Lebens beschränkt. Allerdings kann man gerade hier feststellen, dass dieser fruchtbare Zeitraum bei den Frauen in den letzten Jahrzehnten eher zunimmt. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass besonders auch die Frauen immer älter werden und sich aus diesem Grund die gebärfähige Phase auch immer weiter bis ins hohe Alter ausdehnt. Allerdings werden diese zusätzlichen Möglichkeiten durch die vielen schädlichen Umwelteinflüsse wieder zunichtegemacht. Denn bereits seit den frühen 1970er Jahren liegt in den meisten Industrieländern die Geburtenrate bei unter 2,1 Kindern pro Frau. Dies ist aber letztlich eine Fertilität, die so niedrig ist, dass jede Bevölkerung im Laufe der Jahre weiter schrumpfen wird.

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