Baby mit Windel schaut sich um Irgendwann nach dem zweiten Geburtstag Deines Kindes werdet auch Ihr Euch Gedanken über den Abschied von der Windel machen. Dieser große und wichtige Schritt wird von vielen Eltern als besonders einschneidend betrachtet, denn er sorgt für eine gehörige Portion Selbständigkeit. Der Abschied von der Windel – am besten auf Nimmerwiedersehen – ist jedoch ein Feld, bei dem es vor allem auf das Kind, seine Entwicklung und das Umfeld ankommt. Mit Zwang wirst Du nicht viel erreichen. Oft sperren sich Kinder unter Druck nur noch mehr und klammern sich aus Trotz und Angst an die Windel. Dennoch kann das Trocken werden entspannt und ohne Ärger funktionieren.

 

Das richtige Verhalten beim Trocken werden

Es gibt keinen festgelegten Zeitpunkt, zu dem ein Kind unbedingt ohne Windel sein muss. Oft sehen Eltern jedoch den Eintritt in den Kindergarten als absolutes Maximum für die Dauer der Windelzeit. Viele Kindergärten unterstützen diesen Gedanken, indem sie Kinder nur ohne Windel aufnehmen. Durchschnittlich ist wohl der Zeitpunkt zwischen zweieinhalb und drei Jahren der geeignetste, um mit dem Trocken werden zu beginnen. Dein Kind sollte hier weitestgehend der Bestimmer sein. Zeigt es Interesse an der Toilette und meldet es seine Bedürfnisse regelmäßig an, so kannst Du getrost mit dem Training starten. Für alle Spätzünder kann der Abschied von Pampers und Co. noch sehr viel länger dauern. Ob ein Grund zur Sorge besteht, kannst Du individuell mit Eurem Kinderarzt besprechen.

Das A und O für das Training beim Trocken werden ist eine entspannte Grundhaltung. Bleibe geduldig und setze Dein Kind nicht unter Druck. Es wird sich in seinem eigenen Tempo weiterentwickeln. Ein Kind, das bereit für die Toilette ist, wird sich gerne damit beschäftigen und schon bald ohne Windel sein können. Um diesen Vorgang zu unterstützen, kannst Du gemeinsam mit Deinem Kind Bücher über das „Auf-Die-Toilette-Gehen“ lesen und es durch Lob motivieren. Alleine der Gang auf die Toilette – ob nun etwas kommt oder nicht – ist bereits Grund für ein freudiges Lob.

Zeige ruhig Initiative und gehe mit Deinem Kind regelmäßig auf die Toilette, auch wenn es noch nicht muss. Oft funktioniert es dann doch, dass das ein oder andere Geschäft erledigt werden kann. Frage Dein Kind zwischendurch immer mal wieder, ob es auf Toilette gehen muss. So unterstützt Du die Fähigkeit Deines Kindes, den eigenen Körper zu beobachten und seine Zeichen zu deuten.

Geht einmal etwas daneben, ist dies kein Grund für Tadel oder Streit. Die Phase, in der sich Kinder von der Windel entwöhnen, ist vor allem auch durch die ein oder andere nasse Hose gekennzeichnet. Dies ist vollkommen normal und gehört zur natürlichen Entwicklung. Auch durch Missgeschicke kann Dein Kind lernen, Blase und Darm besser zu kontrollieren. Schimpfst Du Dein Kind, wenn es in die Hose gemacht hat, wird es sich möglicherweise nur noch ängstlich mit der Entwöhnung von der Windel beschäftigen. Immerhin möchte es Streit und Ärger vermeiden.

Welche Ausstattung sich für das Trocken werden eignet

Mutter mit Kind und einem Töpfchen Die Auswahlmöglichkeiten rund um das Trocken werden sind heute recht groß. Du kannst entscheiden, ob Dein Kind aufs Töpfchen oder auf die Toilette geht. Für die erste Variante bietet sich selbstverständlich ein klassisches Töpfchen an, das jedoch einen gewissen Reinigungsaspekt mit sich bringt. Geeignet und beliebt bei Eltern sind daher Toilettenaufsätze, die auf die kleine Größe eines Kinderpopos abgestimmt sind. Sie ermöglichen einen sicheren Sitz auf der Toilette und geben dem Kind zusätzlich das Gefühl, die Dinge genau wie Mama oder Papa zu erledigen.

Um Deinem Kind bei Verwendung eines Toilettensitzes den Einstieg zu erleichtern, wähle einen Sitz mit vorgelagerter Treppe. Über zwei oder auch drei kleine Stufen gelingt der Aufstieg auf die Toilette schon kleineren Kindern so mühelos.

Mit dem ersten Tag, an dem Dein Kind sich für das Trocken werden entscheidet, solltet ihr die gewohnten Windeln ad acta legen. Besser geeignet für den Toilettengang sind Höschenwindeln, die heruntergezogen und wieder angezogen werden können. Der Weg zur richtigen Unterhose ganz ohne Windel ist dann nicht mehr weit. Ist Dein Kind auf seinem Weg zum Trocken werden schon etwas weiter, verzichte ganz auf die Windel. Auch wenn dies bedeutet, dass Du in den nächsten Tagen die ein oder andere Maschine Wäsche zusätzlich anschalten musst, wird sich Dein Kind hierdurch positiv entwickeln.

Am schönsten ist das Trocken werden natürlich im Sommer, wenn luftige Kleidung Missgeschicke eher verzeiht als Strumpfhose und Jeans.

Das nächtliche Trocken werden als Extra-Aufgabe

Ist Dein Kind tagsüber trocken, habt Ihr bereits allen Grund zur Freude. Immerhin ist nun ein wichtiger Schritt geschafft, dem das nächtliche Trocken werden ruhig gemächlich folgen kann. Da im Schlaf die Kontrolle über die Muskulatur nur unzureichend funktioniert, wird Dein Kind möglicherweise noch lange Zeit eine Windel benötigen. Erst wenn es von selbst aufwacht, weil es auf Toilette muss, ist auch der nächtliche Abschied von den Windeln geschafft. Sprich in Ruhe mit Deinem Kind hierüber und ermutige es, in der Nacht Bescheid zu geben, wenn es auf Toilette muss. Es könnten anstrengendere Nächte folgen, diese jedoch lohnen sich!

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