Das Schimpfwortalter und was man wissen muss

Kleiner Junge vor einer Tafel hat eine Idee

Die Kindergartenzeit, zumindest sagen das viele Eltern, ist wohl die schönste Zeit, die man als Kind und auch als Eltern erfahren kann. Doch sicherlich hast auch du schon schlechte Erfahrungen mit den bekannten Schimpfwörtern gemacht?

Kommt das eigene Kind erst einmal in den Kindergarten, kommt es schnell zum Schlagabtausch mit anderen Kindern. Zügig lernen Kinder von anderen Kindern (leider nicht nur positives) und man muss sich als Eltern das eine oder andere Schimpfwort an den Kopf schmeißen lassen.

Dabei ist besonders interessant wie diese Schimpfwörter zustande kommen und wie man als Eltern etwas dagegen unternehmen kann.

Das Schimpfwort-Gen ist schuld!

Kinder und die Schimpfwörter – das ist eine Wissenschaft für sich, denn es ist kaum zu glauben, aber sicherlich wirst du es selber schon bemerkt haben. Diese Wörter halten sich sehr hartnäckig. Nun stellt sich die Frage woher diese Wörter kommen und warum sie gerade den Kindern so gut im Gedächtnis bleiben.

Die Antwort darauf liegt vielleicht in einem menschlichen Gen, auf dem die besagten Wörter gespeichert werden. Doch kann es so etwas geben? Malediktologen haben wohl eine wissenschaftliche Erklärung gefunden, denn Sie beschäftigen sich für die Wissenschaft mit dem Fluchen und Schimpfwörtern. Dabei wurde festgestellt, dass die schlimmsten Schimpfwörter Rückschlüsse auf die Tabus einer Gesellschaft zulassen.

Warum gibt es nun aber die Schimpfwörter und warum finden Kinder so ein Gefallen daran? Grundlegend schimpfen und fluchen wir, weil wir uns Luft machen müssen, wenn wir uns ärgern und das ist auch bei den kleinsten von uns so.

Wut in sich rein zu fressen kann gesundheitsschädigend sein

Mediziner raten sogar dazu, nicht alles in sich hineinzufressen, da sonst gesundheitliche Konsequenzen drohen. Trotzdem sollte man die Gesundheit nicht als Freifahrtsschein nutzen, um jetzt jeden mit einem Schimpfwort zu belegen. Bei Erwachsenen mag das gehen, denn wir haben uns im Griff – zumindest was unsere Gefühle angeht.

Doch bei Kindern ist das anders, denn diese können oftmals nicht mit dem was sie fühlen umgehen. Sollten sich Erwachsene nicht im Griff haben, kann es doch einmal schnell dazu kommen, dass bestimmte Schimpfwörter über die Lippen kommen. Und genau in diesem Moment schnappen Kinder diese Wörter auf.

Doch selbst wenn du und auch dein Partner zu Hause penibel auf die Wortwahl achten, kann es dazu kommen, dass dein Kind die Wörter aufschnappt bzw. lernt. Der Tatort nennt sich Kindergarten. Hier hast du die Kontrolle nicht.

Das Schimpfwort ist sozusagen ein Vertrauensbeweis

Eltern verstehen die Phasen ihres Kindes oftmals falsch. Die ersten Missverständnisse erscheinen bereits in der Trotzphase. Sicherlich denkst auch du, wenn dein Kind sich schreiend und wütend auf den Boden wirft, dass es sich ärgern will. Doch eigentlich ist dein Kind wütend und weiß nicht, wie es die Wut anders zeigen soll.

Wir Erwachsenen schimpfen und fluchen, wenn wir auf etwas sauer sind. Ein Kind hingegen kann sich nur auf den Boden werfen, da es mit dem Fluchen noch nichts anfangen kann.

Später folgt dann jedoch doch das eine oder andere Schimpfwort aus dem Kindermund. In einem solchen Fall fühlen sich die meisten Eltern bloßgestellt. Erst recht, wenn es  mitten in der Öffentlichkeit geschehen ist. Immer wieder denken leider die meisten Eltern, dass man sein Kind schlecht erzogen hat. Aber an dieser Stelle können wir dich beruhigen.

Schimpfwörter sind in der Entwicklung der Kinder ganz normal

Schimpfwörter sind ab einem bestimmten Alter vollkommen normal. Psychologen sprechen sogar von Entwicklungsdefizit und gestörtem Bindungsverhalten, wenn Kinder sprachlich nie übertreiben.

Im Klartext bedeutet das, dass ein Kind welches den Papa „ Blödmann“ nennt, genaue weiß, dass Papa es lieb hat. Das Kind will mit diesem Wort nicht absichtlich verletzten. Solltest auch du einmal vor einer solchen Situation stehen, dann nimmt dein Kind und erkläre ihm den Hintergrund des Schimpfwortes. Kinder erkennen dabei oftmals die Bedeutung des Wortes gar nicht.