Du bist, was Du isst – und Dein Kind auch

Obst und Brei auf einem Tablet

Irgendwann ist es vorbei mit dem Stillen. Oder die Muttermilch reicht einfach nicht mehr aus. Dann geht es los mit Babybreien. Zu den ersten Mahlzeiten gehört der Milchbrei. Eigentlich wird nicht mehr gebraucht als Milch, Obst und etwas Getreide. Das kann ja nicht so schwer sein – mag man meinen. Genaugenommen schneidet aber kein Milchbrei wirklich gut bei Tests ab. Und das nicht nur wegen des darin enthaltenen Zuckers. Es finden sich noch einige andere Sachen im Milchbrei. Auf Bio-Breie brauchst Du Dich nicht verlassen. Leider sind auch die nicht wirklich besser.

Der süße Milchbrei

Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom süßen Brei. In der Geschichte darf der Brei ruhig süß sein, dass aber der Fertigbrei auch randvoll Zucker ist, liegt eher weniger im Interesse der Eltern. Fertigbrei ist natürlich praktisch. Mit ein wenig Wasser angerührt ist er fertig. Dem Magermilchpulver wurden bereits Vitamine und Mineralien zugesetzt – und leider auch Zucker. Und hierbei ist die Rede von handelsüblichem Haushaltszucker. Manchmal ist auch noch Traubenzucker enthalten. Babys und Haushaltszucker? Da kann schon irgendwas nicht stimmen. Wie schädlich Zucker ist, bekommen wir nun wirklich fast jeden Tag gepredigt. Aber es gibt noch mehr Zutaten, die für ordentlich Süße sorgen.

Seit vielen Jahren fordern Ernährungsexperten und Kinderärzte, auf Zucker in der Babynahrung zu verzichten. Denn diese Nahrung prägt auch das spätere Essverhalten eures Kindes. Karies und Übergewicht legt ihr also euren Kinder schon in die Wiege, wenn Ihr fertige Babynahrung verwendet. Ihr Kind hat eigentlich keine Chancen, den natürlichen Geschmack von Milchbrei und anderen Nahrungsmitteln kennenzulernen.

Testergebnisse durch die Bank schlecht

Glucose, Saccharose und Fructose sind maßgeblich an der Entstehung von Karies beteiligt und im Übermaß im Fertig-Milchbrei enthalten. Ganz klar, dass der Zucker den ersten Zähnchen besonders schadet. Bakterien wandeln den Zucker schnell in Säure um, welche den empfindlichen Zahlschmelz angreift.

Als Eltern werden ihr sicher beim Thema Zucker etwas genauer hinschauen und euch für Bio-Produkte entscheiden, die meist als zuckerarm gelten. Untersuchungen haben aber ergeben, dass Bio-Produkte beim Milchbrei nicht wirklich besser sind. Kein Produkt hat ein besseres Prädikat bekommen als „ausreichend“. Zu den schlechtesten Milchbreien gehört „Milupa“.

Bio-Milchbreie sind nicht besser

Bio ist gut. In dem Glauben lebst Du sicher auch noch. Klar, wer auch nicht. Leider sind auch Bio-Milchbreie nicht wirklich besser als die herkömmlichen Milchbreie. In einigen Breien wurden sogar Rückstände von Desinfektionsmitteln und Reinigungsmitteln gefunden. Und auch Zuckerstoffe finden sich in Bio-Milchbreien. Dazu kommen Aromen wie Zimt und Vanille, die Kindern noch nicht gegeben werden sollten. Ebenfalls enthalten sind Fettschadstoffe.

In vielen Fällen sind die Angaben auf der Packung verwirrend. Ihr als Eltern habt es schwer herauszufinden, in welchen Produkten sich Zucker befindet und wo nicht. Nicht selten sind die Milchbreie als ungesüßt gekennzeichnet, obwohl sie Maltodextrin enthalten. Es ist eine Gesetzeslücke, welche Verbraucher verwirrt. Laut Lebensmittelgesetz müssen nämlich nur Einfach- und Zweifachzucker angegeben werden. Maltodextrin gehört nicht dazu. Obwohl es zahnschädigend ist, können Produkte mit diesem Inhalt als „zuckerfrei“ bezeichnet werden.

Milchbrei selbst kochen

Eurem Kinde zuliebe solltet ihr auf Milchbreie aus dem Handel verzichten. Nur bei selbst gekochten Milchbrei wisst ihr auch, was drin ist. Zum Selbstkochen werden für eine Portion benötigt:

  • 20 g Vollkorn-Getreideflocken oder Gries,
  • 200 ml 3,5%-ige Milch,
  • 2 EL zerdrücktes Obst oder Fruchtsaft

Die Getreideflocken werden in die kalte Milch gegeben und alles wird aufgekocht. Gries muss in heiße Milch eingerührt werden. Alles drei Minuten kochen lassen und anschließend das Obst oder den Fruchtsaft zugeben. Und schon ist der Milchbrei fertig.