Was muss ich über Scharlach bei meinem Kind wissen?

Kinderkrankheiten wie Scharlach kommen in den besten Familien vor. Gleich zu Anfang die gute Nachricht, diese Infektionskrankheit ist nicht mehr so schlimm wie früher und lässt sich mit Antibiotika gut behandeln.

Außerdem kommt sie nicht mehr so häufig vor, wie noch vor 50 Jahren. Sollte dein Kind erste Anzeichen von Scharlach haben, am besten gleich den Arzt anrufen und alles abchecken lassen. Dann sollte der Heilungsverlauf ohne Komplikationen über die Bühne gehen.

Was ist Scharlach eigentlich genau?

Viele hatten diese Krankheit oder mussten bereits ihre Kinder pflegen. Doch was genau ist Scharlach eigentlich? Es handelt sich dabei um eine epidemische Infektionskrankheit, die vor einigen Jahrhunderten noch so schlimm wie Cholera oder die Pest war.

Zum Glück hat die Medizin sehr starke Fortschritte gemacht und heute gehört sie zu den typischen Kinderkrankheiten und die Heilungschancen sind sehr hoch, sodass die Krankheit als nicht mehr lebensbedrohlich eingestuft werden kann. Nach wie vor solltest du als Elternteil aber reagieren und zum Arzt gehen, nicht das die Krankheit sich verschlimmert.

Erreger bei Scharlach sind Streptokokken der A Gruppe. Da diese speziellen Streptokokken Bakterien eine Art Gift produzieren, entsteht der bekannte Ausschlag. Eigentlich handelt es sich dabei um eine Angina mit Scharlachausschlag, wenn man es genau nimmt.

Wichtig zu wissen ist: es gibt vier Scharlacherreger, deswegen erkranken Kinder manchmal mehrmals an dieser Krankheit. Sobald sie eine Art von Scharlach hatten, sind sie jedoch gegen diese eine Bakterienart immun. Kinder können also Scharlach maximal 4x im Leben durchleben. Das ist schon mal eine gute Krankheit zu Beginn.

Wie kann sich dein Kind mit Scharlach anstecken?

Streptokokken Bakterien werden über Tröpfchen des Atems, über Spielzug, Kleidung und manchmal auch Lebensmittel übertragen. Meisten treten sogenannte Epidemien dieser Krankheit in der kälteren Jahreszeit auf. Häufig sind Kinder zwischen dem dritten und achten Geburtstag betroffen, wobei es bereits ab dem sechsten Monat möglich wäre.

Vorher erkrankt kaum ein Baby daran, weil es noch den Nestschutz der Mutter genießt. Auch Erwachsene könnten sich an Scharlach anstecken, wobei die Gefahr ab dem 10. Lebensjahr ziemlich stark sinkt. Eine Schutzimpfung wie zum Beispiel bei den Masern gibt es bei dieser Krankheit nicht.

Wichtig zu wissen: Streptokokken können auch von gesunden Menschen übertragen werden, weil diese manchmal Bakterien in sich tragen und es gar nicht wissen. Solche Personen haben teilweise nur eine Erkältung und die richtige Scharlachkrankheit bricht nicht aus. Die generelle Inkubationszeit beträgt bei Scharlach in etwa drei bis fünf Tage.

 

So sieht Scharlach Ausschlag aus

Eltern machen sich meist Gedanken darum, ob sie die Krankheit auch rechtzeitig bemerken. Kommt es zu einem Ausschlag sollte bei einem Kind auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache zu klären. Scharlach besteht aus stecknadelkopfgroßen Flecken, die sich wie dünnes Sandpapier anfühlen.

Zu Anfang ist der Ausschlag eher rosa und am Ende stark rot. Auch die Haut ist gerötet, jedoch glatt im Gegensatz zum restlichen Ausschlag. Kinn- und Mundpartien bleiben von diesem verschont. Außerdem ist der Rachen gerötet und die Zunge weist in den ersten zwei Tagen meistens einen weißgelben Belag auf. Danach ist auch diese knallrot und erinnert stark an eine Erdbeere.

Nach ein paar Tagen schuppt sich die Haut meist in den Innenflächen der Hand und an den Fußsohlen. Manche Scharlach Erkrankungen bleiben harmlos und teils unbemerkt, weil dein Kind nur leichte Schluckbeschwerden hat.

Wie wird Scharlach behandelt?

Auf jeden Fall solltest du zum Arzt gehen, wenn es zu einem Ausschlag kommt oder dein Kind hohen Fieber bekommt. Meistens wird von diesem das Antibiotikum Penicillin verschrieben. Es gibt auch noch Alternativen, falls dieses Medikament nicht gut verträglich ist. Wichtig ist, dass du deinem Kind das Antibiotikum so lange gibst, wie es dein Arzt verordnet, weil es sonst nicht die Wirkung erzielt, die es sollte. Dem Kind geht es nach spätestens 48 Stunden meistens besser, die Bakterien sind aber erst nach zehn Tagen komplett eliminiert, deswegen immer die Verordnung einhalten.

Penicillin (Antibiotikum): Ja oder Nein?

In der heutigen Zeit machen sich Eltern mehr Gedanken darum, was sie ihren Kindern zumuten und was nicht. Es ist richtig, dass du nicht bei jeder kleinen Krankheit sofort zu Medikamenten greifen solltest, aber in diesem Fall ist es doch ratsam.

Manche Eltern gehen mit ihren Kindern nicht zum Arzt, weil sie glauben, dass die Krankheit von alleine verschwindet. Sie kann, muss aber nicht. Deshalb raten wir sehr stark dazu

Vorteile von Penicillin

  • Die Beschwerden gehen schneller zurück
  • Die generelle Ansteckungszeit wird verkürzt
  • Kinder können schneller wieder in die Schule oder in den Kindergarten
  • Komplikationen werden Großteils vermieden

Wer auf Antibiotika verzichtet, begünstigt Komplikationen die nicht ohne sind. Häufig entzündet sich das Mittelohr, die Lymphdrüsen schwellen an und es können Abszesse in den Mandeln entstehen. Außerdem besteht die Gefahr der Folgekrankheiten. Teils bricht nach einigen Wochen Fieber aus, Schwellungen, Gelenkveränderungen, Herzmuskelentzündungen und Nierenentzündung. Deswegen wird bei Scharlach auf jeden Fall eine Behandlung empfohlen, weil die Komplikationen um einiges schlimmer wären als Nebenwirkungen von Antibiotika und das, solltest du immer abwägen, wenn es um die Gesundheit deines Kindes geht.

Wie lange kann dein Kind andere Kinder anstecken und ab wann darf es wieder in die Krippe, Kindergarten oder Schule?

Wird deinem Kind ein Antibiotika verabreicht, kann es in der Regel nach wenigen Tagen wieder in die Schule oder in den Kindergarten gehen, ohne das sich andere anstecken.

Ohne Behandlung darf dein Kind mindestens drei Wochen lang nicht in den Kontakt mit anderen Menschen kommen. Erst, wenn der Arzt bestätigt, dass keine Ansteckungsgefahr mehr besteht, darf es wieder hinausgehen bzw. eine öffentliche Einrichtung wie den Kindergarten oder die Schule besuchen.

Der Verlauf von Scharlach im Überblick

Der folgende Verlauf stellt den Regelverlauf dar und kann auch etwas abweichen:

  • Tag 1: Kinder bekommen meistens Kopf- und Halsschmerzen wie auch Fieber. Das Schlucken fällt dem Nachwuchs schwer und er muss häufig erbrechen.
  • Tag 2-4: In diesen Tagen bekommen die meisten Kinder etwa 40 Grad Fieber, wird es nicht behandelt bleibt dieses mehrere Tage bestehen. Mit Antibiotika verschwindet es meist in 24 Stunden. Der Scharlach Ausschlag an sich, beginnt etwa zwei Tage nach den ersten Schmerzen. Meist fängt er an den Oberschenkel Innenseiten und Achselhöhen an, bis er sich überall ausbreitet.
  • Tag 5-7: Die „Erdbeerzunge“ erreicht ihren Höhepunkt, schuppt sich ab und ist geschwollen. Das Gesicht ist rot und die Lymphknoten sind vergrößert.
  • Ab dem 7. Tag geht der Ausschlag langsam zurück und die Haut schält sich ab. Das kann in einigen Fällen mehrere Wochen dauern, bis die Haut vollkommen geheilt ist.

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