Frau liegt im Klinikbett in den Wehen und hält sich an einem Seil fest. Im Hintergrund läuft ein CTG Eine Schwangerschaft löst bei den meisten Frauen pure Glücksgefühle aus. Viele werdende Mütter kennen den Zeitpunkt, wann sie schwanger geworden sind, genau. Andere sind komplett überrascht und rechnen hin und her, weil eine Schwangerschaft eigentlich ausgeschlossen ist. Unsicherheit macht sich breit, insbesondere beim Thema Geburtstermin. Weil Babys nicht gleich schnell wachsen und mal mehr, mal weniger Lust haben, das Licht der Welt zu erblicken, lässt sich ein exakter Geburtstermin schwer berechnen. Nur etwa vier Prozent der kleinen Erdenbürger feiern am errechneten Termin tatsächlich Geburtstag. Dennoch ist es sinnvoll zu wissen, wann das Baby kommt, auch bei Abweichungen von zehn bis vierzehn Tagen vor und nach dem Termin. Du kannst den Geburtstermin selbst berechnen, um Dich optimal vorzubereiten, allerdings ist es besser, einen etwas größeren Zeitrahmen zu stecken.

Entbindungstermin selbst berechnen

Frauen können mit wenig Know-how ihren Geburtstermin selbst errechnen. Ob eine Schwangerschaft 9 oder 10 Monate dauert, hängt davon ab, wie die Berechnung vonstattengeht. Ärzte und Hebammen gehen aber heute grundsätzlich von zehn Monaten aus und rechnen vom ersten Tag der letzten Periode ausgehend 280 Tage beziehungsweise 40 Wochen hinzu. Die Schwangerschaft beginnt ab dem Zeitpunkt des Eisprungs, in den ersten 14 Tagen gelten Frauen noch nicht als schwanger. Die Schwangerschaftsmonate variieren aufgrund der Kalendermonate von 30 und 31 Tagen und sind zwischen 4 und 5 Wochen lang. Nach dem Mondkalender gelten immer 28 Monatstage, was wiederum 10 Schwangerschaftsmonaten entspricht. Wenn Du den Entbindungstermin selbst herausfinden willst, rechnest Du zum ersten Tag Deiner letzten Periode 7 Tage hinzu und subtrahierst anschließend 3 Monate. Beispiel: Deine letzte Menstruation war am 10. Mai. Rechnest Du 7 Tage hinzu, ergibt sich der 17. Mai. Ziehst Du nun 3 Monate ab, ist Dein Geburtstermin der 17. Februar im nächsten Jahr. Allerdings ist der Termin nicht genau. Relativ exakt ist eine Ultraschalluntersuchung  in den ersten 12 Schwangerschaftswochen  beim Gynäkologen. Auch gute Geburtsterminrechner im Internet bestimmen den Zeitpunkt recht genau, weil weitere Parameter in die Berechnung einfließen.

Wie tickt der Online-Geburtsterminrechner

Eine bunte Vielfalt an Geburtsterminrechnern tummelt sich im Internet. Die schnellen Rechner sind eine gute Alternative, wenn Du keine Lust zum Kopfrechnen hast. Du bestückst einfach die Eingabefelder mit Angaben und erhältst per Klick Deinen Entbindungstermin. Du gibst zunächst den ersten Tag Deiner letzten Periode ein. Jetzt ist noch die Zykluslänge entscheidend, das heißt, Du trägst ein, wie groß der Zeitraum durchschnittlich zwischen zwei Perioden ist. Du musst immer vom ersten Tag der Menstruation ausgehen – also von Tag 1 des einen Monats bis zu Tag 1 des nächsten. Nach Anklicken des Buttons serviert Dir der Online-Geburtsrechner den Entbindungstermin. Neben einfach gestrickten Terminrechnern gibt es auch aufwendige. Sie enthalten Schwangerschaftskalender für wichtige Daten. Der Kalender liefert Informationen zu Vorsorgeuntersuchungen, Ultraschallterminen oder für den Zeitpunkt, an dem Du Dein Baby zum ersten Mal spüren kannst. Der errechnete Geburtstermin ist natürlich nicht nur für Dich wichtig, sondern auch für Deinen Arbeitgeber. Du solltest ihm möglichst früh Bescheid geben. Das offizielle Attest für den Mutterschutz bekommst Du erst in der 33. Schwangerschaftswoche.

Ob spät oder früh – das Baby will selbst entscheiden

Der Geburtstermin steht zwar im Mutterpass, allerdings kann er eher als eine relative Zeitangabe gesehen werden, denn die meisten Babys scheren sich nicht darum, was die Großen festlegen und wollen selbst entscheiden. Deshalb umfasst der Entbindungstermin auch 3 Wochen vor der Geburt und 2 Wochen danach. Als termingeboren gilt Dein Nachwuchs, wenn er nach Vollendung der 32. bis 42. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt erblickt. Zu einer Terminverschiebung kann es schon kommen, wenn der letzte Zyklus länger oder kürzer war. Mit einer Ultraschalluntersuchung im ersten Schwangerschaftsdrittel ist die Termingenauigkeit hoch, weil sich die Embryos etwa gleich entwickeln und es weniger Größenunterschiede gibt als später. Doch auch bei dieser Methode gibt es keine Garantie. Du solltest lieber flexibel in Sachen Geburtstermin bleiben und mit 14 Tagen drüber oder drunter rechnen. Falls Deine Familie ständig nachfragt, hast Du ein wenig Spielraum. Fast 90 Prozent aller Babys kommen in dieser Zeit zur Welt. Du musst nicht nervös werden, wenn der Geburtstermin überschritten ist. Dein Gynäkologe schaut alle zwei Tage, wie es Dir und Deinem Sonnenschein geht. Bei der Untersuchung werden die Herztöne des Babys kontrolliert, die Wehentätigkeit geprüft und Dein Blutdruck gescheckt. Wird eine Grünfärbung des Fruchtwassers festgestellt, kann es zur Einleitung der Geburt kommen.

Geburt einleiten – manchmal ist ein kleiner Anstoß nötig

Wenn das Baby gar nicht kommen will, leiten Ärzte und Hebammen die Geburt ein. Manchmal reicht ein kleiner Stubs und schon macht sich der Goldschatz auf den Weg in die weite Welt. Viele Babys lassen sich mit sanften Mitteln aus ihrer Kuschelhöhle locken. Himbeerblättertee oder Zimttee entspannen und bereiten die Gebärmutter auf die Geburt vor. Akupunktur kann ebenfalls hilfreich sein, genauso wie viele homöopathische Mittel. Um den Bauch zu massieren, werden gerne ätherische Öle eingesetzt. Viele Hebammen haben ihren ganz speziellen Wehen-Drink, der in der Regel immer Rizinusöl und bestimmte Säfte enthält. Allerdings solltest Du nie selbst mit Rizinusöl hantieren, sondern diese Behandlungsmethode Fachleuten überlassen. Auch ein warmes Bad kann helfen, die Geburt in Schwung zu bringen. Zehn Minuten in einem Bad mit ein paar Tropfen Lavendel entspannen die Muskeln in der Bauchgegend.

Geburtshilfe per Kaiserschnitt – individueller Geburtstermin

In letzter Zeit kommen immer mehr Babys per Kaiserschnitt zur Welt, oft auch, wenn keine Notwendigkeit besteht. Werdende Mütter legen den Geburtstermin bis zu einem gewissen Grad selbst fest und wählen den vermeintlich sanften Weg ohne Wehenschmerzen. Ein geplanter Kaiserschnitt findet 10 bis 14 Tage vor dem eigentlichen Geburtstermin statt. Allerdings raten viele Hebammen ab, denn werdende Mütter bringen sich um die besonderen Erfahrungen in der letzten Schwangerschaftswoche, die ein echtes Hormon- und Gefühlsfeuerwerk auslöst. Gerade während der Wehen erleben Frauen nicht nur Schmerzen, sondern setzen Hormone frei, die auf die Geburt vorbereiten und den richtigen Zeitpunkt signalisieren. Auch das Neugeborene spürt diese Hormonschübe, die die Bindung zwischen Mutter und Kind intensivieren. Ob Du eine natürliche Geburt oder einen Kaiserschnitt bevorzugst – lass Dich auf jeden Fall eingehend beraten. Wenn Dein kleiner Schatz erst da ist, beginnt eine Zeit voller aufregender Erfahrungen und Du kannst stolz auf Dich und Dein Kind sein.

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