Familiengründung ab 34 Jahren macht am glücklichsten

Eltern warten auf die Geburt des Babys

Eine neue Studie zeigt, dass Eltern, die erst ab dem 34. Lebensjahr eine Familie gründen, am glücklichsten und zufriedensten sind. Dies haben Forscher vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock herausgefunden.

Für ihre Studie haben die Forscher Datensätze von 7.000 Menschen ausgewertet und Faktoren wie beispielsweise das persönliches Wohlempfinden im Zusammenhang auf das Alter bei der Familiengründung analysiert. Demnach ist bei Eltern ab dem 34. Lebensjahr ein deutlicher Anstieg der Zufriedenheit vor und im Jahr der Geburt des Kindes zu beobachten. Dieser erhöhte Glückszustand bleibt auch über dem Ausgangslevel, als die Kinder das 18. Lebensjahr erreicht haben.

Bei jungen Eltern sinkt die Zufriedenheit

Die Studie hat zudem gezeigt, dass junge Eltern zwischen 18 und 23 Jahren am unzufriedensten sind. Die Studie der Rostocker Forscher zeigt, dass bei diesen Eltern die Zufriedenheit drastisch sinkt – und das bereits vor der Geburt und im Jahr der Geburt des Kindes. In der Zeit danach erreichen so junge Eltern auch nicht mehr den neutralen Ausgangslevel und bleiben unzufriedener. Ganz ähnlich sieht es bei Eltern zwischen 23 und 34 Jahren aus – allerdings nicht so ausgeprägt wie bei den jungen Eltern.

In Zusammenarbeit mit Forschern der kanadischen Universität Western Ontario fanden die deutschen Forscher noch einen weiteren Faktor, der sich auf das Glücksempfinden der Eltern auswirkt: Die Anzahl der Kinder. Während die Zufriedenheit beim zweiten Kind fast so groß ist wie beim ersten Kind, so verzeichnen die Forscher beim dritten Kind keinen positiven Einfluss auf das persönliche Glücksempfinden der Eltern mehr.

Es scheint sogar, als ob das dritte Kind negative Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Eltern hat. Allerdings ist die Abnahme der Zufriedenheit statistisch nicht signifikant, betonen die Forscher.

Die Studie spiegelt den aktuellen Trend in der Familiengründung wieder

Ältere und glücklichere Eltern sowie die leicht sinkende Unzufriedenheit beim dritten Kind entspricht erstaunlich exakt dem Geburtenverhalten der letzten Jahre in den großen Industrienationen: Dem Trend erst im reiferen Alter eine Familie mit maximal zwei Kindern zu gründen.

Bisher wurde diese Entwicklung mit den persönlichen Lebensweise der Eltern und dem Konflikt zwischen Beruf und Familie erklärt. Die aktuelle Studie bietet jetzt noch eine weitere Erklärung: „Wer bei anderen beobachtet, dass es die Zufriedenheit steigert, wenn die Familiengründung in eine spätere Lebensphase mit größerer sozialer und finanzieller Sicherheit aufgeschoben wird und nicht mehr als zwei Kinder geboren werden, könnte sich ähnlich verhalten“, so die Forscher vom Max-Planck-Institut.