Spritze Auf der Suche nach dem richtigen Verhütungsmittel wirst Du sicherlich bereits von der Dreimonatsspritze gehört haben. Sie erweist sich als sehr sichere Verhütungsmethode, die zudem nicht vergessen werden kann wie Pille oder Vaginalring. In der Theorie klingt die Dreimonatsspritze rundum perfekt. Realistisch solltest Du bei der Auswahl dennoch auf die Bedürfnisse Deines Körpers achten. Als hormonelle Verhütungsmethode kann die Dreimonatsspritze Nebenwirkungen verursachen, die Dich möglicherweise das gesamte Vierteljahr begleiten. Die Wahl der Spritze sollte dementsprechend wohlüberlegt sein.

Wie die Dreimonatsspritze wirkt

Die Dreimonatsspritze oder auch Depotspritze wird ähnlich einer Impfung in den Gesäßmuskel gegeben. Der Frauenarzt nimmt dieses Spritzen in einem regelmäßigen Abstand von drei Monaten vor. Die erste Spritze setzt der Arzt im Zyklus etwa fünf Tage nach dem ersten Tag Deiner Periode. Ihre Wirkung entfaltet sie schon am ersten Tag, Du musst also nicht mehr warten oder zusätzlich verhüten. Sie enthält vor allem das Hormon Gestagen, ein Gelbkörperhormon, das den Körper vorübergehend unempfänglich macht. Die Dreimonatsspritze wirkt auf mehreren Ebenen. Sie verhindert nicht nur Deinen Eisprung, sondern lässt auch die Eileiter undurchlässig für Spermien werden. Die Gebärmutterschleimhaut lässt zusätzlich eine Barriere entstehen. So wird auf viele Arten eine Schwangerschaft verhindert.

Für folgende Spritzen ist die Dauer oder der Beginn der Periode egal. Es wird alle 90 Tage eine neue Injektion verabreicht, die die Veränderungen an den Fortpflanzungsorganen weiter bestehen lässt.

Die Sicherheit der Dreimonatsspritze

Mit einem Pearl Index von 0,3 bis 1,4 zählt die Dreimonatsspritze zu den sichersten Verhütungsmitteln, die der Markt zu bieten hat. Die große Spanne entsteht durch den Einsatz verschiedener Präparate. Umgerechnet bedeutet dieser Pearl Index, dass von 1000 Frauen zwischen drei und vierzehn pro Jahr trotz Verhütung ein Kind erwarten. Zurückzuführen ist die große Sicherheit der Depotspritze auf ihre mehrfache Wirkungsweise. Selbst wenn ein Faktor bei der Verhütung nicht greift, lässt ein weiterer eine Schwangerschaft nicht zu.

Die Wirkung der Dreimonatsspritze kann durch verschiedene Medikamente beeinträchtigt werden. Einige Antibiotika und Antiepileptika setzen die Wirkung des Hormons herab, sodass ein ungewünschter Eisprung möglich ist. Während dieser Zeit solltest Du unbedingt zusätzlich verhüten. Erbrechen und Durchfall haben hingegen keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Präparats.

Was Du vielleicht noch nicht wusstest: Auch Johanniskraut kann die Dreimonatsspritze unsicher machen. Dies gilt auch für andere hormonelle Methoden.

Vor- und Nachteile der Dreimonatsspritze

Du genießt durch die Dreimonatsspritze einige Vorteile. Es ist nicht notwendig, Dich jeden Tag an die eigene Verhütung erinnern zu müssen. Lebst Du schon lange in einer festen Partnerschaft und möchten Dein Partner und Du auf Kondome verzichten, bietet die Dreimonatsspritze sicheren Schutz vor Schwangerschaft. Bedenken solltest Du jedoch stets, dass diese hormonelle Verhütungsmethode keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten bietet.  Frauen mit bestimmten Krankheiten vertragen die Dreimonatsspritze außerdem besser als andere Verhütungsmittel mit Hormonen. Die Sichelzellanämie ist eine solche Krankheit.

Wie jedes andere Verhütungsmittel ist die Dreimonatsspritze nicht frei von Nachteilen. Gerade die Nebenwirkungen solltest Du nicht unbeachtet lassen, denn sie können dich volle drei Monate lang begleiten. Frauen, die mit der Dreimonatsspritze verhüten, haben Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Akne, Schwindel und Depressionen an ihre Ärzte gemeldet. Auch können Übelkeit und nervöse Verstimmungen auftreten. Hinzu kommt eine mögliche Gewichtszunahme durch den hohen Hormongehalt in der Spritze. Auch Zwischenblutungen sind mit der Dreimonatsspritze möglich.

Selbstverständlich haben auch andere Verhütungsmittel Nebenwirkungen, weswegen die Dreimonatsspritze an dieser Stelle nicht aus dem Rennen sein muss. Du solltest Dir allerdings bewusst sein, dass ein Absetzen der Spritze erst nach Ablauf der drei Monate möglich ist.

Besonders wenn Du noch sehr jung bist, solltest Du auf die Anwendung der Dreimonatsspritze verzichten. Es gibt Studien, die eine verschlechterte Knochendichte auf das Präparat zurückführen. Dies tritt besonders bei Frauen zwischen 18 und 21 und bei längerer Anwendung der Dreimonatsspritze auf.

Für wen sich die Dreimonatsspritze eignet

Geeignet ist die Dreimonatsspritze für Frauen, die hormonell verhüten möchten, die Pille jedoch nicht einnehmen können. Grund hierfür können Krankheiten oder Unverträglichkeiten sein, weswegen der Arzt die Auswahl des Verhütungsmittels begleiten sollte. Du solltest für die Dreimonatsspritze außerdem einen regelmäßigen Zyklus haben und älter als 21 Jahre sein.

Nach der Geburt eines Kindes sollte die Dreimonatsspritze nicht angewendet werden. Grund ist der Übergang der Hormone in die Muttermilch. Der kleine Säugling kann diese noch nicht verarbeiten, was zu einer Überlastung der Leber führen könnte. Viele Frauen entscheiden sich in der Stillzeit daher für die Minipille, deren Hormonkonzentration sehr niedrig ist.

Dreimonatsspritze und Kinderwunsch

Hast Du Dich zur Familiengründung entschieden, kann die Dreimonatsspritze für ein verzögertes Gelingen sorgen. Die Veränderungen des körperlichen Hormonhaushaltes sind oft so groß, dass die Fruchtbarkeit erst nach einem Jahr wieder hergestellt ist. Hast Du einen Kinderwunsch oder liegt Deine Familienplanung in nicht allzu weiter Ferne, solltest Du auf die Dreimonatsspritze verzichten.

Frauen mit abgeschlossener Familienplanung können jedoch getrost auf die Spritze setzen, da die Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit hier keine Rolle mehr spielt.

Die Kosten für die Dreimonatsspritze

Mit Kosten von etwa 30 Euro liegt die Dreimonatsspritze im angenehmen Mittelfeld der Verhütungsmittel. Mit 120 Euro pro Jahr ist die hormonelle Verhütungsmethode vergleichsweise kostengünstig.

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